Fastnacht

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Den ganzen Winter trafen sich die Mädchen am Abend in der Spinnstube. Dort wurde Wolle oder Hanf zu Fäden gesponnen. Die Mädchen lachten und sangen beim Spinnen. Die Burschen ärgerten sie und scherzten mit ihnen. Sie durften aber nicht hinein, deshalb versuchten sie die “Auserwählte” hinauszulocken.

Ende Januar bis Ende Februar mussten die Mädchen mit dem Spinnen fertig sein. Der Abschluss der Arbeiten in der Spinnstube wurde mit einem Fest - der Fastnacht - gefeiert. Jedoch wollen nicht nur die Jungen feiern, und so gibt es die Jugendfastnacht und die Männerfastnacht.

Zu diesen Festen sind intensive Vorbereitungen nötig.

Organisatorisches ist abzuklären.

  • die Anzahl der Teilnehmer sind zu ermitteln
  • und die Kapelle, der Tanzsaal, die Blumen
  • die Sträuße für die Hüte der Männer
  • die Zwischenmahlzeiten beim Zampern - all das muss bestellt werden

Die Trachten müssen in Ordnung gebracht werden.

  • Der Fastnachtsrock wird ausgelüftet und nochmals kontrolliert ob alles in Ordnung ist.
  • Die Spitze vom Halstuch wird gestärkt und neu angenäht.
  • Die Fastnachtsschürze wird gestärkt und in Falten gelegt.
  • Die Haube (wenn eine in dem Dorf getragen wird) muss eventuell neu gebunden werden.
  • Die Burschen haben es leichter, sie kontrollieren nur, ob der Anzug und der Hut noch passt . Wenn nicht, muss ein neuer her.

Tja, und wenn das Mädchen das 1. mal an der Fastnacht teilnimmt, muss sie sich erst einmal eine Tracht anfertigen oder von einer Trachtenschneiderei anfertigen lassen. Geschickte Mädchen entwerfen und sticken  selbst die Kanten für das Rockband, Halstuch oder Haube. Andere besorgen sich diese Trachtenteile bei Stickerinnen oder Sticker. Da auch ein/e erfahrene Sticker/in bis zu 40 Stunden an einem Trachtenteil arbeitet, sollte man zeitig genug die benötigten Teile bestellen. Wenn diese Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann die Fastnacht kommen.

Jugendfastnacht

Die Jugendfastnacht wird an zwei Tagen begangen. Am Sonnabend  und treffen sich die Jugendlichen in bunten Kostümen zum Zampern. Mit Musik und gute Laune ziehen sie im Dorf von Haus zu Haus. Sie bringen den Einwohnern ein Ständchen und erhalten zum Dank Speck, Eier und auch Geldspenden. Dafür bedanken sich die jungen Leute mit einem Schnäpschen und ziehen mit Hallo und Tamtam weiter. Der Tag findet seinen Abschluss beim Tanz für Jung und Alt.

Am Sonntag heißt es dann aber früh aufstehen. Heute ist der große Umzug zu den Gewerbetreibenden und anderen wichtigen Bürgern der Gemeinde. Alle wurden natürlich vorher gefragt, ob der Umzug zu ihnen kommen darf.

Die Trachten werden angezogen (das Ankleiden eines Mädchen dauert mindestens 30 min). Dies können aber nicht alle, da viele Besonderheiten zu beachten sind. So kommt es auch vor, dass  sich 3 bis 4 Mädchen bei einer Anziehfrau treffen

Spätestens gegen 12.00 Uhr treffen sich die Paare im Ballhaus. Dort wird fotografiert und die letzten Einzelheiten besprochen.

Nach dem Eintanzen, Vorstellen der Teilnehmer und der Ehrentour für den Gastwirt geht es los. Der Umzug wird von den Bannerträgern angeführt, gefolgt von der Kapelle, dem/die Jugendcheff/in mit Partner/in. Danach reihen sich die anderen Paare ein. Früher wurde nach dem Alphabet aufgestellt, doch heute richtet man sich nach dem Geburtsjahr. Ähnlich wie beim Zampern beschrieben, geht diesmal der Fastnachtsumzug mit Musik und Gesang  nur zu ausgewählten Einwohnern. Als Dankeschön für die Spende wird neben dem Schnäpschen auch eine Blume an den edlen Geber überreicht. Die anderen Paare sind bei den Aufenthalten damit beschäftigt, Bekannte und Verwandte zu entdecken, um auch denen einen “Edlen Tropfen” auszuschenken. Bei einer Jugendfastnacht sollte jeder Gast etwas trinkfest sein. Der ganze Tag klingt wie schon der Sonnabend auf dem Tanzboden aus.

Männerfastnacht

Die Männerfastnacht ähnelt sehr der Jugendfastnacht . Beim Zampern jedoch ziehen in Briesen nur die verheirateten Männer mit Musik von Haus zu Haus. Der Umzug am Sonntag ist auch nicht so groß. An “normalen” Fastnachten treffen sich die Paare gegen 17.00 Uhr in der Gaststätte “Zur Spreewaldbahn”. Danach ziehen alle, voran die Kapelle, dann die Paare, zum Ballhaus. Dort findet der Fastnachtstanz der verheirateten Paare statt.

An besonderen, z. B. 125 Jahre Fastnacht, trafen sich die Paare  um 13.00 Uhr an der Bahnhofsgaststätte. Der dann folgende Umzug machte auf dem Weg zum “Ballhaus” an zwei weiteren Stationen halt, um mit den Besuchern und Sponsoren zu tanzen.

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